Druck-Zeit-Test (Time-Pressure-Test): UN Serie 1 / Serie 2, Test 1 (c) (i) und 2 (c) (i))
Der Druck-Zeit-Test (Time-Pressure-Test) liefert eine Aussage, wie schnell Gas nach dem Anzünden der unter Einschluss befindlichen Prüfsubstanz freigesetzt wird und ob der dabei entstehende Druck zu einer mit explosiver Heftigkeit ablaufenden Deflagration führt.
Die Prüfapparatur besteht aus einem zylindrischen Kleinautoklaven von ca. 17 mL Inhalt, der mit 5 g der Prüfsubstanz befüllt wird. Am unteren Ende des Innenraumes befindet sich das Anzündsystem, bestehend aus einer elektrisch auslösbaren Anzündpille und einem 13 mm x 13 mm großen, quadratischen Stück „primed cambric“ (Leinengewebe, das auf beiden Seiten mit einem pyrotechnischen Satz aus Kaliumnitrat/Silizium/schwefelfreiem Schwarzpulver beschichtet ist).
Bei flüssigen Prüfgegenständen wird das „primed cambric“ mit einer Plastikfolie so umhüllt und abgedichtet, dass das „primed cambric“ nicht in Kontakt mit der flüssigen Substanz ist.
Der Behälter wird mit einer Verschraubung, die eine 0,2 mm dicke Aluminium-Berstscheibe mit einem Ansprechdruck von ca. 25 bar enthält, verschlossen. Die Zündung wird ausgelöst und der Druck/Zeit-Verlauf aufgezeichnet. Der Test wird auch als UN Test 1 (c) (i) und 2 (c) (i) beschrieben.
Zur Bewertung wird die Zeit herangezogen, in der der Druck von 690 kPa auf 2070 kPa gestiegen ist (siehe Tabelle).
| Ergebnis | Einstufung nach UN Serie 1 und 2 |
| Zeitdifferenz zwischen 690 kPa und 2.070 kPa: < 30 ms |
Test 1 (c) “+” und Test 2 (c) is “+” (“Yes, rapidly”) |
| Zeitdifferenz zwischen 690 kPa und 2.070 kPa: ≥ 30 ms |
Test 1 (c) “+” und Test 2 (c) is “-” (“Yes, slowly”) |
| 2070 kPa nicht erreicht | Test 1 (c) “-” und Test 2 (c) is “-” (“No”) |
